Kurzbeschreibung: Dr. Lisa Dorscht vom Lehrstuhl für Psychiatrie und Psychotherapie ermöglichte Medizinstudierenden in der Vorklinik, Gesprächssituationen im Kontakt zwischen Arzt bzw. Ärztin und Patient*in im Rahmen von Rollenspielen, durchgeführt über Videokonferenzen, praktisch in der Interaktion miteinander zu üben.
Zielgruppen: Staatsexamen
Ausgangssituation
Es wurde ein interaktiver, praxisnaher Kurs erstellt, mit dem Fokus auf das Thema Arzt-Patienten-Kontakt. Im dritten Semester der Vorklinik bei Medizinstudierenden ist es ganz besonders wichtig, Modelle und Konstrukte, die im ersten Semester anhand einer Vorlesung vermittelt wurden, in die praktische Umsetzung zu bringen.
Ziele
Medizinstudierende im dritten Semester üben Gesprächskompetenzen für den späteren Patientenkontakt in der Praxis und wiederholen und vertiefen dabei Fachinhalte aus dem ersten Semester.
Konzepte, Umsetzung, Methoden
Anhand eines Rollenspiels können Studierenden verschiedene Gesprächssituationen einüben, die ihnen später in der Praxis begegnen könnten.
Ein/e Studierende/r schlüpft dabei in die Arztrolle, ein anderer in die Patientenrolle. Dieses Rollenspiel wird dann von einer/einem Dozierenden begleitet. Von anderen Studierenden, die das Gespräch zwischen beiden Personen beobachten, wird im Anschluss ebenfalls ausführliches Feedback an die Rollenspielenden gegeben.
Die Rollenspiele finden im Rahmen einer Videokonferenz statt. Insgesamt nahmen im vergangenen Semester etwa 240 Studierende, aufgeteilt auf 12 Kursgruppen mit je 20 Studierenden und einem*r Dozierenden teil.
Damit sich die Studierenden gut in dieses Onlinesemester einfinden können, wurden ausführliche Einführungsvideos auf StudOn zur Verfügung gestellt, in welchen das Konzept und der Ablauf des Kurses und auch der Leistungsnachweis ausführlich beschrieben wurden. Vor jeder Kursstunde konnten sich die Studierenden außerdemn kurze Einführungsvideos anschauen und die fachlichen Inhalte aus dem ersten Semester wiederholen.
Die Kurse wurden parallel von insgesamt 6 Dozierenden gehalten. Zur intensiven Kursbetreuung standen außerdem vier Tutorinnen zur Verfügung, an die sich die Studierenden jederzeit niederschwellig per Mail wenden und Fragen stellen oder auch einen Termin für eine Sprechstunde vereinbaren konnten.
Der Leistungsnachweis wurde in Form eines Portfolios erbracht. Dieses Portfolio entstand auf Basis von Leitfragen, die als Test auf StudOn durch die Studierenden komplett digital ausgefüllt werden konnten. In mehreren Rückmeldeschleifen wurden die Antworten der Teilnehmenden anhand ausführlicher Bewertungskriterien überprüft und sie bekamen die Möglichkeit, noch nicht richtig verstandene Modelle nachzubereiten.
Zentrale Serviceangebote und genutzte Unterstützung
- Allgemeiner StudOn-Support
- Didaktische Beratung
- Technische Beratung
Erfahrungen
Die positiven Aspekte des Formats überwiegen den hohen personellen Aufwand, sowohl in Bezug auf die Kursdurchführung in Kleingruppen als auch auf den hohen Korrekturaufwand. Gesprächsführungskompetenzen als wichtiger Schwerpunkt ärztlicher Arbeit sollten im Studium kompetenzorientiert abgeprüft werden, da diese Kompetenzebene durch reines Wissen und MC-Test nicht überprüft werden kann.
Von den Studierenden bewerten 91% das Portfolio im Vergleich zu einer klassischen Multiple Choice Prüfung, wie sie sonst im Medizinstudium üblich durchgeführt wird, als sehr gut oder gut.