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Digitale Lehre an der FAU – eine Erfolgsgeschichte aus neun Jahren QuiS-Projektförderung

Das Projekt QuiS Digitale Lehre hat während seiner Laufzeit in den letzten neun Jahren an der FAU zu einer kontinuierlichen und nachhaltigen Verbesserung der Qualität digitaler Lehre beigetragen. Umfangreiche Servicestrukturen und Unterstützungsangebote für die Konzeption und Umsetzung digitaler Lehr-Lern-Szenarien wurden etabliert und konnten insbesondere bei der ad hoc-Umstellung auf reine Online-Lehre im „Corona-Semester“ ihren augenscheinlichen Nutzen für alle FAU-Akteure entfalten. Möglich wurde dies nicht zuletzt durch die erfolgreiche Kooperation mit den FAU Lehrenden und die engagierte Partizipation der Studierenden.

1. Ein maßgeschneidertes Serviceangebot entsteht: Unterstützung für alle Lehrenden rund um die digitale Lehre

Allen Lehrenden der FAU steht im Rahmen von „QuiS Digitale Lehre“ für die Konzeption und Umsetzung von digital(angereichert)en Lehr- und Lernformaten ein umfassendes Unterstützungsangebot zur Verfügung. Die Services wurden am Institut für Lern-Innovation (ILI) im Rahmen des QuiS-Teilprojektes während der beiden Förderperioden von 2012 bis 2020 entwickelt, erprobt, implementiert, bedarfsorientiert weiterentwickelt sowie skaliert.

Im Einzelnen konnten alle Lehrenden der FAU u.a. folgende Unterstützungsangebote nutzen:

  • Individuelle Beratung zu mediendidaktischen Konzepten und zur Umsetzungsunterstützung
  • Medientechnik: Beratung und Unterstützung bei der Konzeption und bei der Produktion von Lernfilmen (u.a. Medienlabor am ILI, Leihequipment)
  • Fördermittel für studentische Hilfskräfte: semesterweise Ausschreibung von Hiwi-Mitteln (rund 250.000 Euro p.a.) im Rahmen von individuellen digitalen Lehrprojekten. Die Förderung der Projekte erfolgte nach Kriterien wie Innovationspotenzial, Nachhaltigkeit und Studierendenpartizipation. Die Hilfskräfte leisteten „Starthilfe“ bei der Erprobung innovativer Szenarien durch Unterstützung z.B. bei der Umsetzung oder der E-tutoriellen Betreuung der Lehrveranstaltungen.
  • Qualifizierungsprogramm Digitale Lehre (http://www.profilehreplus.de – Stichwort „DiL“) mit rund 30 Kursen u.a. zu digitalen Konzepten, zur Konzeption und Produktion von Lernfilmen etc.
  • Dezentrale E-Learning-Koordinatoren zur Bedarfserhebung und Beratung an den Fakultäten
  • Individuelle Unterstützung bei der Evaluation, Reflexion und Weiterentwicklung der eigenen digitalen Lehrprojekte

Insgesamt profitierte die digitale Lehre der FAU im Rahmen von QuiS von einer Mittelzuwendung durch das BMBF in Höhe von rund 4,2 Mio. Euro (1. Förderperiode von 2012 bis 2016: 1,5 Mio. Euro; 2. Förderperiode von 2017 bis 2020: 2,7 Mio. Euro).

Mit der Etablierung eines Supports für die Umsetzung innovativer digitaler Lehrformen konnten alle Projektziele erreicht und übertroffen werden. Die Stärken der FAU im Bereich digitale Lehre zeigten sich insbesondere im Rahmen des Corona-Semesters, als innerhalb kürzester Zeit die gesamte Universität auf Online-Lehre umgestellt werden konnte.

2. Die starke Nachfrage zeigt: Passgenaue Angebote bedienen den Bedarf der Lehrenden

Bereits im Vorfeld des SoSe 2020 ließ sich – noch unabhängig von der Situation „Online Semester“ – eine stetig steigende Nachfrage nach Unterstützung bei der Umsetzung von digitalen Lehr- und Lernszenarien mit 84 Projektanträgen aus allen Fakultäten konstatieren (vgl. Abbildung). Die entstandenen Support-Angebote wurden von den Lehrenden aller Fakultäten der FAU bereits intensiv in Anspruch genommen.

Die Lehrenden gaben als Motivation und Zielsetzung für ihre digitale Lehre (vor dem Online-Semester) in erster Linie an, ihre Studierenden durch digitale Elemente besser und bedürfnisgerechter bei der individuellen Studienorganisation und -gestaltung unterstützen zu wollen sowie die Präsenzphasen durch kommunikativ stärkere Formate intensiver für den Austausch nutzen zu können.

Dementsprechend standen bei den geplanten Maßnahmen neben den traditionell beliebten Instrumenten „Lernfilme“ und „Selbsttests bzw. E-Prüfungen“ im Rahmen von Blended-Learning-Szenarien insbesondere Konzepte zur Aktivierung und Motivation der Studierenden während der Selbstlernphase hoch im Kurs. Konkret zielten die Maßnahmen z.B. auf den Einsatz von Video-Feedback, Chatbots, Etherpads und weiteren Werkzeugen zur Online-Kollaboration ab. Auch Online-Kommunikation wurde verstärkt nachgefragt.

Mit einer Reichweite von rund 63% (rund 24.000 profitierende Studierende von insgesamt rund 38.000 FAU-Studierenden) konnten z.B. im Wintersemester 2019/20 bereits knapp zwei Drittel aller Studierenden von den QuiS-unterstützten Angeboten profitieren (vgl. Abbildung).

Das Antragsvolumen für Starthilfe bei der Umsetzung der digitalen Lehrprojekte durch studentische Hilfskräfte überstieg während der gesamten zweiten Förderphase (zwischen 2017 und 2020) das Fördervolumen, so dass der Förderbedarf der Lehrenden an der FAU für digitale Lern-Szenarien nicht vollständig durch die Projektmittel gedeckt werden konnte (vgl. Abbildung). Während der zweiten Förderphase (2017 bis 2020) konnten zur Einstellung studentischer Hilfskräfte Mittel in Höhe von 218.187 Euro pro Semester an die Lehrenden der FAU ausgeschüttet werden.

3. Die ad hoc-Umstellung gelingt:
Erfolgreiches Online-Semester dank etablierter Angebote und Strukturen

Wie konnte es gelingen, zu Beginn des SoSe 2020 eine ganze Präsenzuniversität mit rund 38.500 Studierenden ganz schnell auf digitale Lehre umstellen? Die FAU hat gezeigt, was innerhalb von fünf Wochen möglich ist und hat ihren Lehrenden und Studierenden mit umfassenden Sofortmaßnahmen unter die Arme gegriffen: Mit einem Unterstützungsprogramm, einem Wissensportal und unzähligen individuellen Beratungsgesprächen konnte das digitale Sommersemester 2020 an der FAU erfolgreich gestaltet werden.

Ein Semester ohne Präsenzlehre – die FAU hat sich auf die Fahnen geschrieben, alle Angehörigen der Hochschule zu unterstützen und niemanden allein zu lassen. Die Universitätsleitung hat sehr schnell auf die Krise reagiert und bereits am 17.3.2020 das Programm FAU-schnell-digital-2020! gestartet. Das Programm wurde am Institut für Lern-Innovation (ILI) in enger Absprache mit der Vizepräsidentin Education Frau Prof. Kopp koordiniert. Durch intensive Abstimmung zwischen der Hochschulleitung, allen relevanten Serviceeinheiten (ILI, Rechenzentrum, Universitätsbibliothek, FBZHL) und den Fakultäten gelang es, schnell ein universelles und tragfähiges Service-Angebot für die FAU-Angehörigen auszurollen.

FAU konnte dank der soliden digitalen Basis schnell starten

Einen großen Vorteil konnte die FAU beim schnellen Umstieg von Präsenzlehre und Blended Learning-Szenarien auf die digitale Lehre nutzen: sie war gut vorbereitet und konnte von zahlreichen Stärken profitieren: Das Institut für Lern-Innovation (ILI) widmet sich dem Thema digitale Lehre an der FAU seit Jahren und arbeitet dabei eng mit den relevanten Leitungs-, Verwaltungs-, Forschungs- und Service-Einrichtungen zusammen. Die bewährten Unterstützungsstrukturen am ILI konnten schnell für alle Lehrenden skaliert werden: Neben allen Angeboten im Rahmen von QuiS Digitale Lehre hält die Lernplattform StudOn als Rückgrat der digitalen Lehre für alle Lehrenden und Studierenden eine Vielzahl an digitalen Werkzeugen zur Unterstützung des Lehrens und Lernens in einem datenschutzrechtlich sicheren Rahmen bereit.

Die Digital Learning Experts am ILI unterstützten die Lehrenden bei der Umstellung der Lehre durch qualifizierte und bedarfsorientierte individuelle Beratung zu geeigneten digitalen Lehr- und Lernkonzepten. Im Rahmen des QPL-Projekts QuiS Digitale Lehre wurde bereits eine eingespielte Zusammenarbeit zwischen E-Learning-Koordinatoren an den Fakultäten und dem ILI als zentrale Einrichtung etabliert.

Gleichzeitig konnten die bereits in den letzten Jahren erprobten (teil-)digitalen Konzepte nun durch die Integration der unterschiedlichen didaktischen Aktivitäten fachkulturspezifisch und veranstaltungsspezifisch schnell für die gesamte Bandbreite der Lehrveranstaltungen an der FAU für den reinen Online-Betrieb ausgerollt werden.

Lehrende starteten gut gerüstet in die neue Situation „Online-Semester“

Das Unterstützungsprogramm FAU-schnell-digital! bot den Lehrenden der FAU für die Umstellung von über 1.000 Lehrveranstaltungen vielfältige Services:

  • individuelle mediendidaktische Beratung am ILI
  • Wissensportal FAU schnell digital!: Konzepte, Tutorials, Forum zur Vernetzung aller Akteure, Selbstlernangebote, digitale Toolbox u.v.m.
  • pragmatische Umsetzungsunterstützung aus der Ferne, „Hilfe zur Selbsthilfe“, DIY-Konzepte, z.B. bei der Produktion von Lerninhalten (vertonte Präsentationen, Lernvideos und -audioaufnahmen, etc.)
  • finanzielle Unterstützung bei der Anschaffung von notwendigen technischen Geräten für die Produktion von Inhalten (z.B. Grafik-Tablett) sowie für Umsetzungsunterstützung durch studentische Hilfskräfte

Unterstützung auch für Studierende beim „digitalen Studieren“

Parallel zu den Angeboten an die Lehrenden entstand für alle Studierenden am Learning Lab das Wissensportal FAU schnell digital studieren! mit zahlreichen Tipps und Angeboten für das digitale Studieren:

  • Formate zum regelmäßigen Austausch im virtuellen Learning Lab
  • Tipps zur Organisation und Motivation beim Selbststudium
  • Digitale Werkzeuge zum Online-Studieren
  • Beratungsangebote

Zahlreiche Aktivitäten und vielfältige Szenarien

Für das Unterstützungsprogramm FAU schnell digital! gingen Unterstützungsanträge für rund 500 Lehrveranstaltungen ein. Jeder Antragstellende konnte in einem persönlichen Beratungsgespräch sein individuelles mediendidaktisches Konzept mit den Digital Learning Experts am ILI diskutieren, weiterentwickeln und sich Anregungen zur (schnellen) Produktion von Lerninhalten sowie für eine optimale Verschränkung zwischen Inhaltsvermittlung und Betreuung der Studierenden holen.

Ein kurzfristiger massiver Ausbau der StudOn-Kapazitäten (Server, Speicherplatz, Datenbank) ermöglichte, die zu erwartende intensive Nutzung des Systems durch die Lehrenden und Studierenden stabil zu handhaben.

Zusätzlich wurden vom ILI sowie den beteiligten Serviceeinrichtungen weit mehr als 5.000 Mails zu Fragen rund um die DIY-Erstellung von Lerninhalten (Lernmodule oder Videos/Audios), zur Lernplattform sowie zu allgemeinen technischen Voraussetzungen, geeigneter Software und deren Verfügbarkeit etc. beantwortet.

Eine Vielzahl von Lehrstühlen und Lehrveranstaltungen profitierte von finanzieller Unterstützung (mehr als 100.000 Euro) für die Anschaffung von Geräten oder für studentische Hilfskräfte zur Umsetzung und Betreuung der Online-Formate.

Mit der kurzfristigen Einrichtung von beispielsweise ZOOM-Coachings, Online-Camtasia-Schulungen, Video- und StudOn-Sprechstunden oder Selbstlernangeboten auf schnell digital! u.a. zur Kursgestaltung und Online-Betreuung wurde schnell auf den akuten Bedarf der Lehrenden bei der Umstellung der Lehre reagiert.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Nahezu alle Pflichtveranstaltungen und ein Großteil des gesamten Lehrangebots der FAU konnten digital stattfinden.

Durch die schnelle Umsetzung einer breiten didaktischen Vielfalt konnten integrierte Szenarien entstehen, die bedarfsorientiert für jede einzelne Veranstaltung konzipiert und mit Fokus auf die Verschränkung zwischen Inhaltsvermittlung, Strukturierung und Betreuung umgesetzt wurden.
In der Biologie beispielsweise konnten die FAU-Studierenden von Dr. Ruth Stadler digitale Pflanzenbestimmungsübungen belegen und haben u.a. mittels GPS-Koordinaten ihre persönlichen Herbare direkt am Standort draußen in der Natur individuell zusammengestellt und anschließend anhand der notwendigen online angebotenen Pflanzenmerkmale bestimmt. Die ad hoc-Umstellung auf reine Online-Formate hat es in besonderem Maße notwendig gemacht, den Blick auf die Bedürfnisse der Studierenden und auch auf den eigenen Workload zu schärfen, wie Prof. Dr. Svenja Bedenlier berichtet.

Rückblickend hat sich bei den Lehrenden dieser „enorme Lerneffekt“ hinsichtlich der Chancen und Grenzen der digitalen Lehre innerhalb von kürzester Zeit eingestellt, die FAU konnte von Ihrem Vorsprung aus den bis dato acht Jahren Projektlaufzeit profitieren, wie Claudia Schmidt vom ILI adressiert. In einer retrospektiven Podiumsdiskussion zum Online-Semester mit Vertreter*innen der unterschiedlichen universitären Akteure (von der Hochschulleitung bis zu den Studierenden) zeigte sich wiederum die Experimentierfreude der Lehrenden, v.a. hinsichtlich unterschiedlicher Formate und Werkzeuge, v.a. bei der Inhaltsvermittlung. Insbesondere die intensive Betreuung der Studierenden durch kontinuierliche Angebote für persönliche (digitale) Kontakte erwies sich als Schlüssel zur erfolgreichen digitalen Lehre.

Der große Erfolg von besonders innovativen Onlineangeboten konnte durch den am ILI konzipierten und durch eine mit zahlreichen Hochschulakteuren besetzte interdisziplinäre Jury vergebenen schnell-digital!-Lehrpreis ALEX 2020 in sechs Kategorien gewürdigt und sichtbar gemacht werden. Besonders von den Studierenden bekamen die Preisträger in einem speziellen Voting gute „Noten“ für ihre digitale Lehre.

In der Summe konnten sich durch die Katalysatorwirkung des Online-Semesters die Stärken der durch QuiS Digitale Lehre etablierten Strukturen und Unterstützungsangebote in voller Breite entfalten und haben die digitale Lehre der FAU – auch und besonders im Vergleich zu anderen Universitäten in Deutschland – weit nach vorne gebracht.

4. Das Projektende entzieht die Ressourcen: Welcher Teil der Angebote kann weitergeführt werden?

Rückblickend und zusammenfassend konnten die FAU-Angehörigen während der Projektlaufzeit von einer großen Bandbreite an Angeboten profitieren, die durch die projektfinanzierten Personen (6 VZÄ) erarbeitet wurden:

  1. Zahlreiche fachspezifische Konzepte und individuelle Szenarien für die digitale Lehre wurden erprobt und implementiert (Beratung und Umsetzungsunterstützung, zuletzt rund 91 Veranstaltungen pro Semester, vgl. Abbildung).

  2. Aufbau von verzahnten Strukturen und Beratungsangeboten rund um die digitale Lehre, die Lehrende beim Einsatz digitaler Lehr-Konzepte begleiten: zentrales Beratungsteam am ILI (strategische Aufgaben, Qualifizierung, Sichtbarkeit, Nachhaltigkeit), dezentrale E-Learning-Koordinatoren an den Fakultäten (Bedarfserhebung und Betreuung der Projekte an den Fakultäten), mediendidaktische Sprechstunden, Ausschreibung und Vergabe der Fördermittel, Berichtswesen.
  3. Etablierte Strukturen, Erfahrungen und Angebote ermöglichen ad hoc-Unterstützung beim Corona-Krisenmanagement schnell digital! für alle Lehrenden der FAU.
  4. Das umfangreiche Know-how fließt nachhaltig in den Aufbau eines Wissensportals mit Szenarien, Konzepten und Unterstützungs- und Selbstlernangeboten rund um die ad hoc-digitale Lehre für das Corona-Semester und darüber hinaus.
  5. Für Lehrende wurde ein reichhaltiges Qualifizierungsangebot zur Digitalen Lehre im Rahmen des Bayerischen Verbunds „Profilehreplus.de“ (Stichwort: „DiL“) samt Zertifikat konzipiert und durchgeführt. Das Kursprogramm Digitale Lehre des ILI mit rund 30 Kursen pro Jahr umfasst Themen wie „[DiL] Digitales Lernen in der Hochschullehre (Basiskurs)“, „[DiL] Lernfilme selbst produzieren – vom gut gemeinten Laien-Clip zum gut gemachten Filmbeitrag“, „[DiL] Interaktive Screencasts als Lernvideo selbst produzieren“, „[DiL] Lernen beim Zuhören: Audio-Podcasts in der Hochschullehre“, „[DiL] Lernfilme innerhalb von StudOn didaktisch anreichern“ u.v.m. und wird aktuell komplett online angeboten. Begleitend zum Seminarangebot wurde das Themenzertifikat „Digitale Lehre @FAU“ ins Leben gerufen, das es allen Lehrenden der FAU ermöglicht, ihre digitalen und mediendidaktischen Kompetenzen und damit ihr digitales Lehrprofil weiterzuentwickeln und zu dokumentieren.
  6. Auch Studierende können im Rahmen der Schlüsselqualifikation „[DiL EXPERT] Mediendidaktische Kompetenzen für die Lehre curricular verankert Medienkompetenzen erwerben. Die Lehrveranstaltung wurde im Rahmen des Projektes QuiS Digitale Lehre in Kooperation mit dem Learning Lab der FAU (ebenfalls ein QuiS-Teilprojekt) und StudOn am ILI konzipiert und wird seit dem SoSe 2020 erfolgreich durchgeführt. Die Studierenden erwerben mediendidaktische Kompetenzen für die Lehre , vollziehen damit einen Perspektivwechsel hin zur Lehrendensicht und können an den Lehrstühlen in ihrer Rolle als studentische Hilfskräfte Lehrende bei der Entwicklung von digitalen Formaten partizipativ und co-kreativ unterstützen und beraten.
  7. Im Projektkontext wurden zahlreiche Veranstaltungsformate und -reihen zur Vernetzung und zum Wissensaustausch für Lehrende an der FAU konzipiert und etabliert:
  8. Mit Blick auf die nachhaltige Verzahnung der Strukturen und den effizienten Ressourceneinsatz wurde der Aufbau von Netzwerken mit allen relevanten Akteuren an der FAU fokussiert: u.a. in den Bereichen mediendidaktische Beratung (u.a. Institut für Lern-Innovation ILI, LMS der FAU StudOn), Qualifizierung (für Lehrende: FBZHL/PLP, für Studierende: ZiWiS/Learning Lab), Kooperation in technischen, curricularen und rechtlichen Fragen (RRZE, Verwaltung) sowie Finanzkonzepte (vhb, Innovationsfonds Lehre der FAU). Einen wesentlichen Aspekt der Arbeit stellten 2019 und 2020 hochschulpolitische Aktivitäten dar mit dem Ziel, für die Phase nach der Projektlaufzeit bewährte Strukturen und Serviceangebote nachhaltig in der Organisation Hochschule zu etablieren und einen Entwurf für ein Strategiepapier „Digitale Lehre an der FAU“ zu liefern.
  9. Über die FAU hinaus fanden zahlreiche Aktivitäten zur Veröffentlichung der Projektergebnisse und Vernetzung statt; u.a. Ausbau der Sichtbarkeit in relevanten Netzwerken durch aktive Teilnahme an Veranstaltungen und in Arbeitsgruppen (u.a. HFD, amh, dghd, e-teaching.org, Profilehreplus, GMW, ILIAS)
    • z.B. HFD Show Room: ILI als Beispiel guter Praxis
    • Vorträge und Veröffentlichung von Forschungsergebnissen aus dem Projektkontext im nationalen und internationalen Kontext (u.a. amh, dghd, GMW, HFD, ILIAS, EDEN) – vgl. Anhang
    • Generierung umfangreicher Forschungsdaten: zur Motivation, Erfahrungen, Bedarf, Herausforderungen und Erfolgsfaktoren digitaler Lehre unter den Lehrenden, den dezentralen E-Learning-Koordinatoren und den anderen Projektbeteiligten.
  10. Im Rahmen des Projektes konnten Ressourcen (v.a. Personal und Know-How) für die bedarfsorientierte Weiterentwicklung der FAU-Lernplattform StudOn eingebracht werden. Aus der Kooperation mit den Lehrenden resultiert eine konzeptionelle Weiterentwicklung des Plugins „interaktives Video“ der Lernplattform zur Förderung der studentischen (Inter-)Aktivität beim Lernen mit Videos. Auch die Entwicklung und Erprobung eines Konzeptes für mobile E-Prüfungen mit StudOn wurde im Rahmen der Projektlaufzeit und mit Projektressourcen initiiert und während des Corona-Semesters erfolgreich für den Prüfungsbetrieb unter Hygieneauflagen flexibel eingesetzt und ein weitgehend regulärer Prüfungsbetrieb so erst ermöglicht. Die FAU konnte sich im Rahmen der Projektlaufzeit als führende Einrichtung in Bayern etablieren, was E-Prüfungen angeht.
  11. 11. Einen großen Zugewinn für die Lehrenden stellte in der zweiten Förderphase die Unterstützung bei der Medienproduktion (Lernfilme, Animationen, Screencasts etc.) in Form von Aufbau eines Medienstudios und Produktionsunterstützung für Lernfilme dar. Mobiles Kameraequipment zum Verleih für die DIY-Produktion von Lernfilmen (Anschaffung, Wartung, Schulung und Umsetzungsunterstützung, -coaching) konnte ebenso zur Verfügung gestellt werden wie ein kleines Medienlabor am ILI mit Greenscreen für Aufnahmen, Beratung und Coaching hinsichtlich von Videokonzeption und Kameraeinsatz, Unterstützung bei der Qualifizierung im Rahmen von Seminaren (u.a. interaktive Lernfilme, Audiopodcasts für die Lehre) und individuelle Videosprechstunden (Konzeptions-Beratung, gemeinsame Arbeit am Rohschnitt, Tipps zum Dreh, Feedback oder technische Fragen).

Zusammenfassend lassen sich aus Projektsicht folgende Faktoren für den erfolgreichen Projektverlauf definieren:

  • Wettbewerb im Rahmen der semesterweisen Ausschreibungen als Innovationsimpuls
  • Entwicklungsanreiz durch Projektcharakter mit Kick-Off, Retrospektive und Beratung
  • Verzahnung der Maßnahmen zentral am ILI z.B. mit StudOn sowie dezentrale Reichweite durch die E-Learning-Koordinatoren
  • Finanzunterstützung
  • Verpflichtende Beratung und Evaluation
  • Unterstützung durch assoziierte Angebote: Weiterbildung, innovative Konzepte, Vernetzung, Medien-Produktion
  • Motiviertes und qualifiziertes Projektteam sowie engagierte Dozierende
  • Katalysatoreffekt durch das Online-Semester im Rahmen der Pandemie.

5. QuiS endet, die digitale Lehre an der FAU bleibt: Wohin geht die Reise?

Alle durch QuiS finanzierten Maßnahmen enden mit dem Abschluss des Projektes zum 31. Dezember 2020. Die vielfältigen QuiS-Aktivitäten konnten an der FAU einen starken Diffusionsfortschritt hinsichtlich neuer Wege für innovatives Lehren und Lernen ermöglichen. Die Position der FAU als innovativer und kreativer Lehr- und Lernort ist durch QuiS gestärkt worden; darüber hinaus konnte im Rahmen der Projektlaufzeit eine kontinuierliche Verbesserung und Positionierung der FAU im Spitzenfeld deutscher Universitäten, was digitale Lehre angeht, erreicht werden. Alle Serviceangebote und Strukturen waren von Beginn an auf Nachhaltigkeit ausgelegt und eng am Bedarf der Lehrenden und der Fakultäten orientiert. Die etablierten Konzepte und relevantes Know-How stehen über das Digitale Lehre-Wissensportal inkl. zahlreicher Selbstlernkurse und der Community den Lehrenden an der FAU auch zukünftig zur Verfügung.

Was an der FAU über die durch das Projekt erreichten Meilensteine hinaus bleiben wird, wird in erster Linie das individuelle Engagement der Lehrenden ggf. in Co-Kreation mit ihren Studierenden im Rahmen der eigenen Lehre sein.

Was in der bewährten Form verloren gehen wird, sind große Stücke des Freiraums (durch zusätzliche Ressourcen) und der Anreize (durch die Expertenunterstützung und projektgesteuerte Reflexion) zur individuellen oder kollektiven Erprobung neuer innovativer Formate als Antworten auf neue Herausforderungen und Entwicklungen (Stichwort: hybride Lehre, KI für die Lehre, MOOCs, OER etc.).

Mit dem Ende der Projektförderung bleibt zu wünschen, dass die FAU ihre Vorreiterrolle beim digitalen Lehren und Prüfen, die sie sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht zuletzt dank der Projektförderung erarbeitet hat, auch perspektivisch sichern und weiterentwickeln kann. Möge die FAU neue Wege finden, die Lehrenden an der FAU durch das Auflegen eigener Unterstützungsangebote (z.B. digitale Lehre-Förderprogramm, Etablierung des Qualifizierungsprogramms, Beratungsangebote) und grundfinanzierter Basis-Services (Lernplattform, E-Prüfungs-Services) zur Umsetzung innovativer digitaler Lehrformate motivieren, um die Chancen, die sich auch perspektivisch für Lehrende und Lernende bieten werden, für die erfolgreiche Weiterentwicklung der FAU optimal nutzen zu können.

Publikationen – Auswahl

Bedenlier, Svenja; Schmidt, Claudia (2020): Digitalisierung hochschulischer Lehre und der third space: Hochschulprofessionelle als WegbereiterInnen für seamless learning? In: Claude Müller Werder, Jennifer Erlemann (Hrsg.): Seamless Learning – lebenslanges, durchgängiges Lernen ermöglichen. Medien in der Wissenschaft, Band 77. Waxmann. Münster, New York. (PDF)

Bird, Anja; Goetsch, Adèle; Kliem, Stefanie; Maloszek, Ruth; Maurer, Kerstin; Müller, Birgit; Schmidt, Claudia; Schulze, Tanja; Stubner, Birgit; Stör, Patrik; Tress, Dominik; Wunder, Iris; Zepf, Stefanie (2019): Leitfaden – FAQ Lehrveranstaltungen mit internationalen Aspekten Digital unterstützte internationale Lehrveranstaltungen. Universitätsschrift der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. (PDF)

Gerner, Verena; Jahn, Dirk; Schmidt, Claudia (2019): Blended Learning: Die richtige Mischung macht`s. Ein praktischer Ideengeber für digital unterstützte Lehr-/Lernkonzepte. Universitätsschrift der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und Hochschule Ansbach. (PDF)

Hetzner, Sónia; Schmidt, Claudia (2018): Pimp your lecture: Digitalisierung der Lehre als Motor für Veränderung. Auftrag an die Organisationsentwicklung der Hochschule. In: Kerstin Mayrberger (Hrsg.): Synergie(n!) Beiträge zum Qualitätspakt Lehre im Jahre 2017. Universitätskolleg-Schriften, Band 24. (PDF)

Hetzner, Sónia; Schmidt, Claudia; Sesselmann, Katja; Zepf, Stefanie (2017): Pimp your lecture: Erfolgreiche Ansätze zur Unterstützung der Digitalisierung der Lehre an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. In: Igel, Christoph (Hrsg.): Bildungsräume. Proceedings der 25. Jahrestagung der Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft in Chemnitz. Waxmann, Münster, New York. (PDF)

Hetzner, Sónia; Schmidt, Claudia; Zepf, Stefanie (2014): Video Use in Higher Education: Promoting High Quality Higher Education With Up-To-Date Media Approaches. In: António Moreira Teixeira, András Szűcs and Ildikó Mázár (Ed.): Book of Abstracts. EDEN 2014 ANNUAL Conference: E-learning at Work and the Workplace. From Education to Employment and Meaningful Work with ICTs. Zagreb. (PDF)
Sesselmann Katja; Zepf, Stefanie (2018): E-Assessments für bessere Leistungen im Studium(?). In: Kerstin Mayrberger (Hrsg.): Synergie(n!) Beiträge zum Qualitätspakt Lehre im Jahre 2017. Universitätskolleg-Schriften Band 24. (PDF)

Konferenzbeiträge– Auswahl (2020)

Gerl, Stefanie (2020): Von Emergency Remote Teaching zur vernetzten Universität. 19. Internationale ILIAS-Konferenz. Regensburg.

Gurt, Florian (2020):
Videomaterial innerhalb von ILIAS didaktisch anreichern: Interaktive Videos für die Hochschullehre nutzen. 19. Internationale ILIAS-Konferenz. Regensburg.

Schmidt, Claudia (2020): Neue Schlüsselqualifikationen für Studierende an der FAU: [DiL EXPERT] Mediendidaktische Kompetenzen für die Lehre mit ILIAS. 19. Internationale ILIAS-Konferenz. Regensburg.

Schmidt, Claudia (2020):
Neue Schlüsselqualifikationen für Studierende an der FAU: [DiL EXPERT] Mediendidaktische Kompetenzen für die Lehre. Tag der digitalen Lehre der Universität Regensburg. Regensburg.

Bedenlier, Svenja; Gerl, Stefanie; Hetzner, Sónia; Schliebs, Mona; Schmidt Claudia; Sesselmann, Katja (2020):
„I can do this – better than I thought. Instructors‘ experiences of the digital summer term 2020“. EDEN 11th Research Workshop Lissabon.


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